Nicht Widerstandsbeamte, sondern Gerichte selbst üben Hausrecht aus
Wie ich aus glaubhafter, schützenswerter Quelle erfahren habe, üben das Land- und Amtsgericht Göttingen (wieder) das Hausrecht selbst aus und nicht wie es vereinzeltet in der Vergangenheit unter den geschassten Polizeipräsidenten Robert KRUSE (CDU) und Uwe LÜHRIG (CDU) der Fall war, als Teile der Göttinger Polizei (insbesondere BSE) oder Beamte einer sogenannten Polizeigewerkschaft (DPOLG) auf Gerichtsbesucher*innen einwirkten und so neue Strafverfahren provozierten.
Wenn also heute Ereignisse am oder im Land- oder Amtsgericht vorliegen, wie zum Beispiel außerordentliche Störungen im Gerichtssaal oder Demonstrationen vor dem Gerichtsgebäude, sind Richter*innen und Justizmitarbeiter*innen geschult und sensibel vorbereitet, Eskalationen zu vermeiden. Erst wenn unmittelbare Gefahrensituationen entstehen, wird die Polizei hinzugezogen, aber auch, und das hat sich bei einer Demonstration im Zusammenhang mit den JVA-Prozessen gezeigt, steht die sachliche und überzeugende Ansprache (z.B.: »… geben sie bitte den Eingangsbereich frei …«) mit Argumenten lange vor polizeilicher Maßnahme. So kommt es, wie zu beobachten ist, nicht mehr zum Einsatz unangekündigtem unmittelbaren Zwang, wie dies teilweise damals bei Beamten der (mutmaßlich aufgelösten?) BSE Einheit von Betroffenen wahrgenommen wurde.
Damaliges Schikanieren von Prozessbeobachter*innen
Auch das massenweise und aus datenschutzrechtlichen Betrachtungen fragwürdige Kopieren von Ausweisdokumenten insbesondere von Antifaschist*innen, die ihre Freund*innen oder Genoss*innen zu Prozessen begleiteten, wird seit einiger Zeit nicht mehr am Land- und Amtsgericht Göttingen vor dem Einlass durchgeführt. Angewendet wurde diese Praxis zeitgleich zur illegalen Datensammelwut¹ des Göttinger Staatsschutz am Amtsgericht Göttingen unter der Obhut des Richters und damaligen Datenschutzbeauftragten Julian OELSCHLEGEL, angeordnet vom damaligen Gerichtspräsident und Richter Dirk AMTHAUER – zu ihm ist anzumerken, dass Herr Amthauer seit geraumer Zeit Leitender Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Braunschweig ist und dies auch wieder Antifaschist*innen zu spüren bekommen! Amthauer wurde noch in der Amtszeit der niedersächsischen Justizministerin Barbara HAVLIZA (CDU) nach Braunschweig versetzt, denn er geht auf die Pension zu und Braunschweig ist »heimatnah« und schließlich war es von der CDU »versprochen«.
Begrüßenswerte Tatsachen
Aus demokratischer Blickachse betrachtet, ist die Tatsache begrüßenswert, dass es am Land- und Amtsgericht Göttingen nicht mehr zu Provokationen und willkürlichen Massnahmen kommt, insbesondere wenn der Auslöser Personen sind, die überwiegend der CDU oder der rechtspopulistischen und afd-offenen Polizeiwerkschaft DPOLG angehören. Denn, unabhängige Richter*innen sind durchaus selbst in der Lage gezielt Ordnung in ihrem Saal herzustellen ohne Prozessbeobachter*innen zu schikanieren und massenweise deren personenbezogene Daten zu horten.
Fragen kostet (fast) nichts
Im Zusammenhang ist auf zwei Presseanfragen aus Juli letzten Jahres verwiesen, die von der Pressestelle der Polizei Göttingen ignoriert und vom Landgericht zwar inhaltlich nicht beantwortet wurden, weil man als Blogger*in nicht die abverlangte Legitimation besitzt, aber wohl doch nicht ohne Entfaltung von Wirksamkeit blieben: Tumult im Foyer des Landgericht Göttingen. Viele Fragen. Keine Antworten.
Heiter weiter
Disclaimer:
Rechtschreibfehler sind in o.g. Text in meisten Fällen nicht gewollt, hinsichtlich der Schreibweise »BSE« aber durchaus beabsichtigt.
Erläuterung:
»Widerstandsbeamter« ist Polizeijargon und bedeutet »Kollege, der häufig in Widerstände verwickelt ist und diese womöglich provoziert«
Beitragsbild:
Eigenes Material. Staatsanwaltschaft Göttingen am Waageplatz. Über Eingangstor Justitia mit Waage und Schwert, Göttin der Gerechtigkeit und Sinnbild der Rechtswissenschaft. Daneben Überwachungskamera.
¹ Urteil vom 30.04.2021 (Az.: 1 A 565/18) Verwaltungsgericht Göttingen: Auch neue Datensammlung durch den Staatsschutz der Polizei ist rechtswidrig.